Wer kennt das nicht: aufstehen, essen, ins Büro fahren, Kaffee machen, Kollegen begrüßen, sich an den Schreibtisch setzen, losstarten. Und dann abends im wohlverdienten Feierabend – zusammen mit der Familie – die Füße hochlegen und den Tag ausklingen lassen.

Was Anfang letzten Jahres für viele nach monotoner Routine klang ist heute oft die Ausnahme. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom arbeiten in Deutschland aktuell knapp ein Viertel der Berufstätigen hauptsächlich im Homeoffice, zählt man Leute die zwischen Büro und Homeoffice hin- und herwechseln sind es sogar fast die Hälfte.

Aber wie kann man effektiv im Homeoffice arbeiten, wenn auf einen Schlag die gesamte Routine weggefallen ist. Die ganze Organisation von Arbeitsabläufen und des Arbeitsplatzes funktioniert nicht mehr so wie sie sollte und auch das Zeitmanagement gerät nach dem ersten Motivationsschub oft ins Wanken.

Ohne von außen kommende Reize und vor allem Begegnungen, die unser Gehirn stimulieren, ist ein starker Motivationsschwund nur natürlich. Und sich selbst mit den altbekannten Methoden aus dem Büro bei der Stange zu halten ist oft keine machbare Lösung. Denn: diese alten Schlüssel sind den neuen Herausforderungen der Homeoffice-Zeit einfach nicht gewachsen.

Wenn man für jeden Handgriff doppelt so lange braucht, weil auf dem heimischen Schreibtisch nichts da ist, wo es sein sollte, hilft auch das beste Zeitmanagement nichts. Oft staut sich so ein Berg von Routinearbeiten auf, der durch überzogene Videokonferenzen und streikende Technik immer weiterwächst. Dieser Druck, den man im Idealfall abends im Büro gelassen hätte, erwischt viele zu Hause auf kaltem Fuß. Oft entsteht daraus ein aktionistischer Teufelskreis.

„Stress entsteht meist aus den plagenden Gedanken um Unerledigtes, die bisher nicht zu Ende gedacht wurden. 

Und dann findet man einfach keinen Abschluss….“

 

Martina Grünewald-Ernst – „Chef im eigenen Hirn“

Wie kann man also den Bürostress hinter sich lassen, wenn man plötzlich im Büro wohnt?

Zuallererst: Das Homeoffice sollte sich nicht über die gesamte Wohnung erstrecken. Suchen Sie sich einen festen Ort, sei es der Schreibtisch oder Küchentisch, wo Sie arbeiten. Klare zeitliche Ziele helfen ebenfalls bei der Arbeitsorganisation. 

Fast so wichtig wie Arbeitszeit sind die Pausen. Es erscheint vielleicht im ersten Moment effektiver an einem Stück durchzuarbeiten und nebenher zu essen und trinken, das ändert aber nichts daran, dass ein Pausenmangel zu gesundheitlichen Problemen wie beispielsweise Kopfschmerzen, und damit auch Effektivitätsverlust, führt, wie eine aktuelle DACH-Studie von Aeris bewiesen hat.

Zu guter Letzt: Beenden Sie den Arbeitstag ganz bewusst. Schaffen Sie sich eine neue Routine, ein schönes Ritual wie einen Spaziergang, Kochen oder eine Tasse Tee ganz in Ruhe, um aus dem Arbeits-Mindset herauszukommen. So können Sie ihr Gehirn in den wohlverdienten Feierabend schicken.

P.S. Finger weg vom Mobiltelefon….späte E-Mails dürfen warten, morgen geht es ja schließlich weiter!

 

 

Martina Grünewald-Ernst

Martina Grünewald-Ernst

LeaCo Lab

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